NORGE-ÜBERSICHT NORWEGEN 1998 NORWEGEN 2001 NORWEGEN 2002 NORWEGEN 2004

Norwegen 2004

21.03.2004

Schönes Wetter, aber kälter wie gestern. Am Nachmittag teilweise bedeckt.

Heute war unsere gemischte Gruppe ziemlich lange beim Frühstücken. Nach so einem Rennen dauert es ein wenig bis man wieder in Schwung kommt. Die Kitzbühler fuhren dann mit dem Auto nach Oslo, wo sie dann noch einmal übernachten werden. Der Rest ging es sehr gemächlich an. Während die anderen beiden ihre Ski abwachsten, fuhr ich mit dem Bus nach Nordsæter, wo ich heute ein wenig langlaufen wollte. Ich war zu faul den steilen Anstieg hoch zu laufen. Im Bus sprach mich ein norwegisches Paar an, ob ich auch das Birkebeiner-Rennen gelaufen bin. Als ich bejahte meinten sie nur, dass es das härteste Birkebeiner-Rennen war das sie jemals mitgelaufen sind und das waren nicht wenige male. Der Mann hat mich um 9 Minuten geschlagen. Als sie erfuhren dass ich aus Österreich komme, haben sie sich beschwert, dass bei so einem Rennen nur auf norwegisch und ab und zu auf englisch alles ausgeschildert war. Sie haben ein paar Schweizer getroffen, die kein Englisch konnten und diese hätten sich sehr schwer getan. Die Frau meinte, dass bei einem solch großen Lauf alles auf norwegisch, englisch, deutsch und evtl. französisch ausgeschildert gehört. Da hat sie vermutlich nicht ganz unrecht, aber ich kann ja zum Glück ein wenig norwegisch und daher ist mir das wohl noch nie aufgefallen. Die beiden wohnen in Oslo, direkt in der Nähe vom Holmenkollen und wir sprachen ein wenig vom diesjährigen Holmenkollwochenende und dem Nebel, von Biathlon und Skispringen u.s.w. War echt nett die beiden kennen zu lernen. Die beiden sind dann mit dem Bus noch weiter nach Sjusjøen gefahren und laufen von dort wieder zurück nach Rena um ihr Auto abzuholen und werden dann noch am gleichen Tag nach Hause fahren. Das ist auch eine Möglichkeit auszulaufen.

 

Hier geht es in die Stadt. Links der Weg vom Ersgård hinunter.

Eigentlich wollte ich von Nordsæter um den Nevelvatn laufen, da ich aber noch den Klister oben hatte und es eine kleine Neuschneeschicht hatte und es mir dort stollte, entschied ich mich gleich dafür nach Lillehammer hinunter abzufahren und evtl. noch ein wenig um das Birkebeiner-Stadion herum zu laufen. Nach einem kleinen Anstieg ging es dann hinab in Richtung Lillehammer. Bald kommt man an eine Abzweigung wo es rechts nach Lillehammer und links nach Sjusjøen bzw. auf die Birkebeiner-Løypa geht. Da in der Spur nach Lillehammer noch Schnee lag, entschied ich mich für die andere. Leider hatte ich beim Doppelstock in der Hand ziemliche Schmerzen. Gestern bei dem „Geeirere“ bin ich einmal ausgerutscht und habe meine linke Hand am Stock angeschlagen und es war während dem Rennen schon nicht ganz so angenehm, aber heute schmerzte die Hand ziemlich fest.

Als ich zu einer Straßenüberquerung kam, sah ich gerade wie ein Ski-Doo rechts ab durch den Wald fuhr. Das Schild zeigte Lillehammer und kurz entschlossen fuhr ich hinterher. Ich wollte ja wieder mal etwas neues entdecken. Es gab zwar keine gespurte Loipe, nur die Ski-Doo Spur, aber das Gebiet entschädigte vollkommen dafür. Es ging durch Wälder und Moore in einer völlig einsamen Gegend. So wie man sich halt Wildnis vorstellt. Das war wirklich genial. Eigentlich hätte ich hier nur zu gerne Bilder gemacht, aber mein Fotoapparat funktionierte leider immer noch nicht. Vielleicht hat er doch mehr abgekriegt? Wirklich schade, dass ich diese wunderschöne Gegend nicht festhalten konnte.

 

Nach einigen Kilometern führte die Ski-Doo Spur dann auf die Birkebeiner-Løypa, so zwischen 7 und 8 km vor dem Birkebeiner-Skistadion. Heute war in der Wettkampfspur eine traumhafte Spur gelegt. Sehr hart und sehr schnell. Laut meinem GPS-Gerät brachte ich an den schnellsten Stellen zwischen 60 und 70 km/h auf die Skier. Das war richtig genial. 
Da die Läufer vom „Halv-Birken“ (halben Birkebeiner), der heute stattfand noch nicht über die Spur gelaufen sind, war sie der richtige Traum eines jeden Langläufers. Ich denke sie hätte heute auch beim „großen Rennen“ die vielen Läufer ausgehalten. Im Birkebeiner-Stadion wartete ich dann bis die Schnellsten Läufer vom Halv- bzw. Skøyte-Birken (Skating) in das Ziel kamen. Bei diesem Rennen, das in Kvarstaddammen beginnt und im Birkebeinerstadion endet (27  km), gewann Geir-Ludvig Aasen vor Espen Harald Bjerke und Håvard Bjerkeli. Bei den Frauen Anja Veum vor Ine Wigernaes. Alles bekannte norwegische Läufer. Nach einer Weile fuhr ich dann hinab zum Ersgård und packte schon einmal ein wenig meine Sachen.

Danach begab ich mich noch einmal ein wenig in die Stadt. Endlich funktionierte auch mein Fotoapparat wieder. Ich lief durch die Stadt und suchte ein paar Motive für meinen Foto, schließlich wollte ich ja nicht ganz ohne Fotos nach Hause kommen. Eigentlich untypisch für Norwegen. Bilder aus der Stadt und nicht von der wunderschönen Natur. Aber so gibt es auch einmal ein paar andere Ansichten, welche ja auch ganz einfach zur Realität gehören. Auch in Lillehammer gibt es manchmal nicht ganz so schöne Bauten, aber trotzdem finde ich, dass das Städtchen einfach „Charme“ hat.

 

Die Stadt Lillehammer. Rechts im Hintergrund die olympischen Sprungschanzen.

Nachdem Abendessen saßen der Südtiroler, Münchner und ich noch einmal ein wenig zusammen und diskutierten über Wachs, Wetter, Leute, andere Wettkämpfe und vor allem über den Troll-Marathon (95 km), den die beiden am kommenden Wochenende mitlaufen wollen.

Meine Hand schmerzte leider immer mehr und ich konnte sie kaum bewegen. Ich befürchtete schon langsam, dass es doch etwas schlimmeres sein könnte.

weiter zum nächsten Tag

Übersicht 18.03.2004 19.03.2004 20.03.2004 22.03.2004 BILDER GÄSTEBUCH